Juristenausbildung stärker auf Anwälte fokussiert

Rechtsanwaltskammer Frankfurt ruft ihre Mitglieder auf, sich auch als Prüfer bei Staatsexamen

zu engagieren

Die Rechtsanwaltskammer Frankfurt sucht Mitglieder, die sich als nebenamtliche Prüfer in der neugestalteten hessischen Juristenausbildung engagieren. Mit der Neuordnung sollen die Anforderungen anwaltlicher und damit parteiischer Tätigkeit stärker ins Zentrum der Ausbildung rücken. Bisher dominierten Themen des neutralen Richteramts das Studium und damit auch die Staatsprüfungen. In der Praxis gehen aber rund 85 Prozent aller Jura-Absolventen in die Anwaltschaft.

Die Prüfer aus der Anwaltschaft können für die Mitwirkung am ersten Staatsexamen (Referendar) oder am zweiten Examen (Befähigung zum Richteramt) votieren. Sie werden vom Justizministerium für vier Jahre berufen und erhalten eine Aufwandsentschädigung. Da alle zugelassenen Rechtsanwälte auch das recht haben als Ausbilder tätig zu werden, könnte jedes Kammermitglied als Prüfer benannt werden. Das Ministerium wünscht sich allerdings Berufserfahrung und überdurchschnittliche Examina der künftigen Prüfer.

Die Prüfungen zum Studienabschluss sind anspruchsvoll, das belegen beispielsweise die jüngsten veröffentlichten Prüfungsergebnisse: 2010 meldeten sich in Hessen für die zweite Staatsprüfung 1180 Kandidaten an. Keiner von ihnen erreichte nach durchschnittlich 10,7 Semestern Studium – ein sehr gutund nur 19 ein gut. Rund 17 Prozent der Studenten bestanden die Staatsprüfung nicht, sie können aber die Prüfung einmal wiederholen.

Die Rechtsanwaltskammer ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts, der alle im Kammerbezirk ansässigen Anwälte angehören. Die Kammer ist unter anderem zuständig für die Zulassung von Anwälten und die Zertifizierung von Fachanwälten. Der Kammerbezirk reicht von Wiesbaden im Westen bis zur bayerischen Landesgrenze im Osten, von der südlichen Landesgrenze im Süden bis zur Region Gießen im Norden. Mit über 18000 Rechtsanwälten ist die Kammer die  – nach München  – zweitgrößte Deutschlands.

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